Parkanlagen im Stadtzentrum

Durch die Beseitigung der veralteten, für die urbanistische Entwicklung hinderlichen Stadtbefestigung, die seit Beginn des 19. Jahrhunderts nach und nach abgetragen wurde, sowie durch das Verschütten der Schanzengräben wurden ausgedehnte, ringförmig um das Stadtzentrum verlaufende Flächen freigelegt. Johann Joseph Schössler, der Bürgermeister von Opava, setzte durch, dass diese Flächen nicht bebaut wurden. Stattdessen wurden an der Stelle der abgetragenen Bauwerke, zunächst zwischen dem Jaktar- und dem Ratibor-Tor, streifförmige Parkanlagenangelegt, die damals Kioske genannt wurden.

In West-Ost-Richtung, zwischen dem Gebäude der Sparkasse und dem Gebäude des heutigen Gemeindehauses, erstreckt sich der Dvořák-Park, der bis zu Ende des Zweiten Weltkriegs den Namen des Gründers des ersten Krankenhauses in Opava Leopold Heiderich trug. Zunächst wurde an dieser Stelle 1856 eine Allee gepflanzt, die sich zwischen den oberen Teilen der heutigen Ostrožná- und Matiční-Straße erstreckte. Am Ende der 1860er Jahre wurde die Promenade in Richtung Čapek-Straße verlängert. Von der bis heute erhaltenen Ausschmückung des Parks kann man z. B. den meteorologischen Kasten von 1913 bewundern, der sich gegenüber der heutigen Mittelschule für Gesundheits- und Krankenpflege befindet. Er war ursprünglich auf dem heutigen Platz der Republik anlässlich des 65. Thronjubiläums Kaiser Franz Josephs I. eingeweiht worden, wurde aber nach dem Zweiten Weltkrieg in den Park übertragen. Der im Jugendstil gehaltene Kasten enthält ein Thermometer und ein Barometer, seine Kuppel ist mit Laubrelief verziert und trägt oben die Figur eines Frosches. Anlässlich des hundertsten Geburtstages des in Opava geborenen Dichters Petr Bezruč wurde 1967 im Dvořák-Park das Denkmal des schlesischen Dichters Petr Bezruč eingeweiht. Es handelt sich um ein gemeinsames Werk des Architekten Jan Benetka und des Ehepaares Vladimír Kyn, von dem die sieben Granitblöcke mit den Zitaten aus der Gedichtsammlung „Schlesische Lieder“ stammen, und Jaroslava Lukešová, die die Bronzestatue des sitzenden Dichters geschaffen hat. Bis 1945 hat sich im Park auch ein Denkmal des Gründervaters der deutschen Turnvereine Ludwig Jahn befunden.

Auf dem Gelände zwischen dem heutigen Gemeindehaus und dem Vogelberg befindet sich der Park der Freiheit. Ursprünglich befand sich hier seit 1834 der sog. Tempel – ein Denkmal des Bürgermeisters Schössler in Form eines antiken Tempels, das kurz nach Schösslers Tod errichtet worden war. Der Tempel wurde später durch ein Denkmal Josephs II. ersetzt, das 1890 anlässlich des hundertsten Todestages des Kaisers eingeweiht worden war. Auch der Park trug damals den Namen des Kaisers. 1922 wurde die Statue Josephs II. durch die Figur Friedrich Schillers ersetzt. Seit Ende der 1950er Jahre befindet sich hier ein Brunnen mit der Sandsteinstatue des Wiedergeborenen Opava von Vincenc Havel. Die weibliche Allegorie ist zur Masarykova-Straße ausgerichtet und zu ihren Füßen befindet sich das Wappen der Stadt.

Der Vogelberg, der sich an der Grenze zwischen dem Park der Freiheit und dem Křížkovský-Park befindet, ist das einzige Überbleibsel der alten Befestigungsanlagen. Die sog. Lüttermann-Schanze, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet worden war, sollte ursprünglich geschleift werden. Am Ende wurde sie aber um die Hälfte gesenkt und in den Park integriert. Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde auf ihrem Gipfel ein Musikpavillon errichtet. Seinen Spitznamen erhielt dieser Ort aufgrund des Vogelfangs im 19. Jahrhundert und der Anwesenheit der Vogelkäfige, die sich hier bis in die 1990er Jahre befanden. 2007 wurden hier drei stilisierte Vogelstatuen mit beweglichen Köpfen und leuchtenden Augen angebracht, die der in Hradec nad Moravicí geborene Bildhauer Kurt Gebauer geschaffen hatte.

Der Křížkovský-Park, der auf der Ostseite des Vogelbergs beginnt, wurde nach dem in Holasovice geborenen Komponisten Pavel Křížkovský benannt. Sein Bronzeporträt von der Bildhauerin Jaroslava Lukešová ist in den Hang des Vogelbergs integriert und befindet sich gleich neben der Treppe auf den Gipfel des Vogelbergs. Ursprünglich befand sich an diesem Ort die Statue des Komponisten E. S. Engelsberg, dessen Namen der Park trug. Auf der Seite der ehemaligen Lüttermann-Schanze wurde um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein Alpinum angelegt, das mit dem kürzlich erneuerten Bronzemedaillon des Botanikers Emanuel Urban geschmückt ist. Es handelte sich um eine Imitation der Alpenlandschaft, gebildet aus Kalksteinblöcken und alpentypischen Pflanzen. 1964 wurde eine Gedenktafel hinzugefügt, die außer an Professor Urban an seinen tschechischen Kollegen Tomáš Svěrák erinnert.

Die ringförmigen, um das Stadtzentrum verlaufenden Parkanlagen werden von dem Smetana-Park abgeschlossen, der sich zwischen der Johanniterkirche und dem Schlesischen Landesmuseum erstreckt. Die Gestaltung des Parks, in dem sich ursprünglich ein Denkmal Friedrich Schillers befand, wurde 1876 abgeschlossen. In den 1920er Jahren wurde dieses Denkmal durch die Büste des Komponisten Bedřich Smetana, geschaffen von dem Bildhauer Otakar Spaniel, ersetzt. Im Areal des Parks hat sich in der Nähe der Johanniterkirche auch ein Rest der alten Stadtmauer mit einem gotischen Portal erhalten.