Kreuzerhöhungskapelle

Der Bau der Kapelle der Deutschordensschwestern in der heutigen Matiční-Straße wurde gegen Mitte des 19. Jahrhunderts begonnen. Bereits früher hatte sich der Arzt Leopold Heiderich aus Opava entschieden, das aufgehobene Franziskanerkloster an der Ecke der Ostrožná- und Beethoven-Straße (früher Klostergasse) zum städtischen Krankenhaus umzubauen, das später auch von dem Deutschritterorden unterstützt wurde. Schließlich vereinbarte die Stadt mit dem Hochmeister des Deutschritterordens Erzherzog Ferdinand d´Este, dass der weibliche Zweig des Ordens in Opava erneuert wird und die Deutschordensschwestern in dem neuen Krankenhaus Dienst leisten. Unmittelbar danach wurde zwischen 1841 und 1842 unter der Leitung des Ordensarchitekten Anton Onderka der Bau eines neuen Klostergebäudes begonnen, das an Heiderichs Krankenhaus anlag. Das schlichte, im Stil des Empire gebaute Gebäude des Ordenshauses hat drei Geschosse und zwei Trakte und wird heute von dem Kirchenkonservatorium Opava genutzt. Es kann hinzugefügt werden, dass 1883, also noch vor der Übertragung des städtischen Krankenhauses auf das neue Areal in der Olomoucká-Straße, der Deutschritterorden in der nahegelegenen Popská-Straße sein eigenes Krankenhaus errichtete. Der Ort, an dem den Mittellosen eine kostenlose medizinische Hilfe geleistet wurde, ist bis heute unter dem Namen „U Rytířů“ (Zu den Rittern) bekannt.

Die ursprüngliche Kreuzerhöhungskapelle wurde wahrscheinlich 1864 im Hof des Klosters gebaut. Es handelte sich um ein einschiffiges Objekt mit einem abgesetzten, geradlinig abgeschlossenen Presbyterium, für das ein Tafelflügelaltar aus dem 15. Jahrhundert, ein Werk von Jan Henneken van Wouvere, sowie eine goldene Monstranz angeschafft wurden. Dass ein größerer Raum benötigt wurde, geht aus der erhalten gebliebenen Dokumentation zum Neubau der Kapelle hervor, die 1902 von Josef Hruschka erstellt wurde. Der Erbe seines Baumeisterbüros Ferdinand Zdralek legte fünf Jahre später zusammen mit Sigmund Kulka einen neuen Entwurf vor, der ein Jahr später realisiert wurde. Die neue Kapelle wurde dann in Anwesenheit des Hochmeisters des Deutschritterordens Erzherzog Eugen eröffnet. Das neugotische Bauwerk mit einem Schiff und einem fünfeckigen Presbyterium ist durch Stützpfeiler gegliedert, zwischen denen sich Spitzbogenfenster befinden. Über dem südlichen Giebel erhebt sich ein achteckiges, pyramidenartig abgeschlossenes Türmchen. Auf der westlichen Seite befindet sich das Eingangsportal, das im Tympanon mit einem Relief geschmückt ist. Dieses zeigt das Wappen des Hochmeisters des Deutschritterordens, das von Weinreben umgeben ist. Das Innere der Kapelle ist durch Dienste mit Kapitellen rhythmisiert und einem Sterngewölbe versehen. Das Presbyterium ist durch einen Triumphspitzbogen von dem Schiff getrennt und hat ein einfacheres Strahlenrippengewölbe. Das Kloster war mit einer Orgelempore mit der Kapelle verbunden. Diese war für die Ordensschwestern bestimmt, während der untere Teil des liturgischen Raums für die Öffentlichkeit vorbehalten war.

Nach dem kommunistischen Putsch von 1948 wurden die Deutschordensschwestern ausquartiert und das Objekt wurde von den Borromäerinnen genutzt. In den 1980er Jahren wurde die Aufhebung der Kapelle befohlen, das Mobiliar konnte jedoch überführt und gerettet werden. Der Altar wurde z. B. in Melč versteckt. Eine Veränderung kam erst mit den Ereignissen nach 1989, als das Kloster den Deutschordensschwestern zurückgegeben wurde. Die Wiederherstellung der Kapelle, verbunden mit der Restaurierung der Statuen und des Altars, wurde 1994 abgeschlossen und in demselben Jahr wurde die Kapelle feierlich eingeweiht und eröffnet.