Naturwissenschaftler

Joy Friederike Viktoria Adamson

* 20.01.1910 Troppau – + 3.1.1980 Shaba (Kenia)
Die Beschützerin der afrikanischen Flora und Fauna, Malerin und Schriftstellerin.

Geboren als eine von drei Töchtern, als Enkelin des bekannten Troppauer Unternehmers Carl Weisshuhn. Ihre Eltern ließen sich scheiden. Während der Vater mit der jüngsten Tochter Dorothea in Troppau blieb, zog die Mutter mit Friederike und der ältesten Tochter Traut nach Wien. Hier studierte Friederike an der Kunstakademie, wo sie sich der Malerei widmete und eine staatliche Prüfung im Klavierspiel ablegte. Musik wollte sie jedoch nicht unterrichten, also studierte sie weiter, schloss aber keine Hochschulbildung ab.

Friederike war dreimal verheiratet: mit dem österreichischen Geschäftsmann Viktor von Klarvill (1935), dem schweizerischen Botaniker Peter Bally (1938) und dem Begründer der afrikanischen Nationalparks und dem Wildtierschutz, dem Engländer Georg Adamson (1944). Sie blieb jedoch kinderlos. Ihr zweiter Ehemann nannte sie wegen der schlechten Aussprache des deutschen Namens Joy.

Nach Rücksprache mit dem ersten Ehemann begab sie sich 1937 auf ein Schiff nach Afrika, um in Zusammenarbeit mit dem Mitarbeiter des Nairobi-Museums Peter Bally die afrikanische Flora zu studieren. Sie widmete sich vor allem dem Zeichnen von Blumen, aber auch Tieren und Urbewohnern. Aus dem Komplex von etwa 4000 Bildern wurden zahlreiche Zeichnungen zur Verzierung des kenianischen Nationalmuseums in Nairobi, andere als Illustrationen von vielen Büchern verwendet. Vor allem wurde sie jedoch berühmt dank der Rehabilitation von in Gefangenschaft geborenen Tieren für das Leben in freier Natur, was sie bei Löwen und später bei Leoparden bewies. Besonderen Erfolg hatte sie mit der Erziehung der Löwin Elsa, die im Buch „A lioness of Two Worlds“, herausgegeben 1960 in New York, beschrieben wurde. Das Buch wurde in 33 Sprachen übersetzt sowie in Filmen und Fernsehsendungen verarbeitet. Ein weiteres Buch über die Leopardin Penny beendete erst nach ihrem Tod ihr Assistent P. Manzon. Sie wurde Opfer eines Raubmordes im Lager des ostafrikanischen Reservats Shaba.

 

Mendel Johann (Gregor)

* 20.7.1822 Heinzendorf – + 6.1.1884 Brünn
Bedeutender Naturwissenschaftlicher und Gründer der Genetik, Absolvent des Troppauer Gymnasiums.

Er wurde als zweiter Sohn von insgesamt fünf Kindern geboren und wuchs auf einem Anwesen auf, zu dem neben 30 Klaftern auch eine Wiese mit einem großen Garten und einer Streuobstwiese gehörten. Gerade dort hatte der aufgeweckte Junge Johann seit der frühsten Kindheit die Möglichkeit, das Leben in der Natur zu beobachten. Nach der erfolgreichen Grundbildung an der Oberrealschule kam er im Jahre 1830 nach Troppau, um das berühmte Gymnasium mit einem eigenen Museum der naturwissenschaftlichen Ausrichtung zu besuchen. Nach dem Abitur begann er auf Wunsch der Mutter Theologie zu studieren und nahm den Ordensnamen Gregor an. Das Interesse an der Naturwissenschaft mündete in der Fortsetzung des Studiums von Naturwissenschaften an der Universität Wien. Hier scheiterte er jedoch und zog in das Klosterstift nach Brünn.

In den Jahren 1856–1865 führte er 10.000 Kreuzungsexperimente mit Pflanzen, vor allem der Erbse durch. Er wurde Mitglied im Brünner Naturforschenden Verein und fasste auf den Seiten seiner Tageszeitung die Ergebnisse seiner Beobachtungsversuche zusammen. Er konnte drei genetische Gesetze formulieren, die die grundlegenden Grundsätze der Übertragung der Vererbungseigenschaften von Eltern auf die Nachkommen bestimmen. Diese Gesetze wurden zum Fundament der modernen Vererbungslehre. Die Mendelschen Entdeckungen wurden von seinen Altersgenossen nicht positiv aufgenommen und erst 16 Jahre nach seinem Tod durch die Wissenschaftler E. Tschermak, C. Correns und H. de Vries präsentiert und bestätigt.